Ein Monat zelten, ein Monat kaum Strom oder Internetzugang. Unsere Zeit im Oman wird uns noch sehr, sehr lange in Erinnerung bleiben, denn sie gehört nicht nur zu den Highlights unserer Weltreise, dort wurde auch ein Hebel umgelegt, der ein Jahr später unseren Alltag extrem beeinflusst.
UNSER OMAN IN „ZAHLEN“
WÄHREND UNSERER 28 TAGE IM OMAN …
… haben wir 20 Nächte in der Pampa gezeltet
… haben 118 (wilde) Kamele gesehen (ja, wir haben einen Kamel-Countdown geführt!)
… haben wir das 4. Mal für Kost und Logis gearbeitet
… haben wir das 1. Mal in der Realität gesehen … also Przemek, Anke musste weggehen … wie 1 Ziege getötet wurde
…. waren wir unzählige Male von der Landschaft geflasht
… wurden wir zu 1 omanischen Familie zum Essen eingeladen
… haben wir 2 Thermoskannen gekauft und werden sie für 1 Monat bis nach Deutschland mitschleppen.
… wurde 1 großer Hebel bei uns umgelegt, dessen Wirkung bis heute anhält
… haben wir das 1. Mal WIRKLICH realisiert, dass unsere Weltreise zu Ende gehen wird. Es brach uns das Herz.
Vor unserer Reise hatten wir den Oman nicht auf dem Schirm und dass es uns hierher verschlagen hat, war eher Zufall als geplant. Nie hätten wir erwartet, dass die Zeit im Oman zu einem der großen Highlights unserer Weltreise werden wird und vor allem auch nicht, dass das, was wir dort erlebten, uns so stark auch nach der Reise prägen wird. Große Worte, die wir euch jetzt genauer erklären wollen, wenn wir euch die Fragen beantworten:
UND? WIE WAR’S IM OMAN?
ÜBERS CAMPEN UND VOLUNTEERING IM OMAN
Dass wir von unserer Zeit im Oman vollauf begeistert waren, haben alle, die uns auch nur ein bisschen folgen, mittlerweile bestimmt mitbekommen.
Wir waren begeistert von der Freiheit, von der Landschaft, von unserem Roadtrip, von den wilden Kamelen … ach, wir können einfach immer noch schwärmen! Haben wir ja auch schon – und zwar hier (→ BLOG-BEITRÄGE) und hier (→ VLOGS).
Doch bei 10 Tagen Camping-Abenteuer sollte es nicht bleiben. Wir setzten noch zwei Wochen Volunteering oben drauf – das vierte Mal auf unserer Weltreise.
→ Das 1. Mal auf einer Yak-Farm und einem Guesthouse in der Mongolei (BLOG)
→ Das 2. Mal als Box- und Englischlehrer in Vietnam (VLOG)
→ Das 3. Mal auf einer Ecofarm in Sri Lanka (BLOG)
Wir arbeiteten für einen omanischen Touroperater mit zwei Omanis zusammen und kümmerten uns darum, dass eine 30-köpfige Studentengruppe aus Deutschland verpflegt wurden.






Lange hatten wir nicht mehr so viele Menschen ums uns herum, mit denen wir uns so gut verstanden haben und von denen wir uns so unglaublich herzlich aufgenommen fühlten. Es war einfach ein Traum! Was wir alles mit der Gruppe erlebten und wie es ist, im Oman zu volunteeren, zeigen wir euch in diesem Vlog.
DIGITAL DETOX
Auch wenn es irgendwie schwerfällt zuzugeben, so tat es uns unglaublich gut, durch das wochenlange Zelten kaum Strom und so gut wie kein Internetzugang zu haben und damit „notgedrungen“ eine Pause vom Vlog schneiden, Instagram bespielen und Blog schreiben „nehmen zu müssen“. Als die Onlinewelt im Oman wegfiel gab uns das ein Stück Freiheit in unseren Köpfen, die wir irgendwie auf unserer Weltreise viel öfter erwartet hatten.

Ja … sagt nichts. Die Frage liegt nahe .. warum? Who the f*ck cares, ob wir unsere Reise online stellen? Wir. Weil wir es unbedingt wollen. Weil es ein Teil unserer Reise ist. Weil wir uns darüber freuen, wenn unsere Liebsten unsere Reise ein Stück weit mit uns erleben können und weil wir andere inspirieren können. Weil wir so unsere Eindrücke festhalten können und weil die Motivation zu schneiden und zu schreiben immer weiter abnimmt, je weiter das Erlebte zurück liegt.
Darüber, wie Social Media unsere Reise beeinflusst hat, haben wir übrigens auch schon einmal in unserem Halbzeitinterview geschrieben.
EIN HEBEL WURDE UMGELEGT
Unserer Zeit im Oman ist auch zu verdanken, dass heute das Thema Nachhaltigkeit in unserem Alltag eine große Rolle spielt. Dass wir anders einkaufen. Dass wir anders essen. Dass wir anders denken.
Im Oman wurde vor Augen gehalten,
… wie Plastik unsere Meere verschmutzt.

… wie Verpackungen von Lebensmitteln eine dämliches Ausmaß angenommen haben.

…. dass Fleisch essen bedeutet Tiere zu töten. Ach was, denkst du dir. Doch horche in dich selbst hinein. Ist dir wirklich zu 100 % bewusst, jeden Tag, bei jeder Mahlzeit, dass du etwas auf dem Teller liegen hast und isst, das einmal gelebt habt?

Dort im Oman mussten wir uns eingestehen, welche Auswirkungen jede einzelne (Kauf)entscheidung und Handlung auf unseren Planeten und die Gesellschaft hat. Wir kamen von Plastik auf Klimawandel auf Nachhaltigkeit auf Fleischkonsum.
Damit war der Grundstein gelegt, auf den wir immer neue Erkenntnisse getürmt haben. Der sich manchmal schwer anfühlte. Der aber nicht einfach wieder verschwindet, nur weil es erschreckend, belastend oder traurig ist. Der immer weiter anwächst und der heute – 1 Jahr später – unverrückbar in unserem Leben steht und Teil unseres Alltag ist. Und wir sind auch stolz auf ihn. Stolz darauf, welche Entscheidungen wir täglich treffen und welche Veränderungen wir in unser Leben gelassen haben.

Wenn du an Inspiration für mehr Nachhaltigkeit im Alltag interessiert bist, kannst du gerne bei uns auf Instagram vorbeischauen. Dort gibt’s immer mal wieder montags unter dem Motto #sustainablemonday Tipps, wie das Schritt für Schritt gelingen kann.
UNSERE ANTWORT IN KURZ
DER OMAN HAT UNS VERZAUBERT UND ES FIEL UNS SELTEN SCHWERER, EIN LAND WIEDER ZU VERLASSEN.
Denn zu gehen bedeutet, den Heimweg anzutreten. Wir waren noch so vollgepumpt mit all den neuen, wunderschönen und spannenden Eindrücken. Wollten mehr. Wollten bleiben. Und vor allem wollten wir nicht, dass unsere Weltreise bald endet.
Vor uns lagen nur noch Marokko, Spanien und Frankreich. Nur noch ein Monat! Wir hatten eine langsame Heimreise geplant – so wie wir einen langsamen Start unserer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn erlebt hatten. Wir hofften, dass es uns so leichter fallen würde, zurückzukehren.
Als wir da so im Hotelzimmer in Muscat standen und wir in wenigen Minuten losmussten, fühlte es sich nicht so an, als ob das klappen würde. Doch es gab kein zurück …

… aber wir erfüllten uns auf dem Weg zum Flughafen noch einen verrückten Wunsch: Am zweiten Tag unseres Roadtrips hatten wir uns in Thermoskannen im Supermarkt verliebt. Jap. Thermoskanne. Goldene, die den omanischen Kaffeekannen nachempfunden waren. Wir sagten uns … das ist doch völliger Bullshit, die bis nach Deutschland mitzuschleppen.
Was sollen wir sagen? Nach einem Monat wollten wir diese Kannen immer noch haben und so packten wir ein Stück Oman in unsere Backpacks.

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